25.3.17

Attentäter und Motive

Es war die Frage: "Wie radikalisieren sich Leute und werden Attentäter? ..., dass sie zu solchen Verbrechen fähig sind?"

Na ja, die Selbstmord-Attentäter betreffend vielleicht zwei Hauptgruppen:

a) Die eine Hauptgruppe dürfte sich aus Eitelkeitsverletzten rekrutieren, denen die Schmeichelei übermächtig ist, wenigstens für einen Auftritt ganz, ganz wichtig für Großes berufen zu sein.

Die Wichtigkeit hat immerhin Bestätigung im zwangsläufigen Entsetzen einerseits und der Schadenfreude andererseits.
Solche Wichtigkeit scheint über die Unrichtigkeit zu täuschen, beliebig Zivilisten umzunieten.

Und Eitelkeitsverletzte sind nicht bloß Unterschichtenproblem, sondern mitunter in oberen Schichten krasser.

b) Die andere Hauptgruppe, wie sie vor allem in den chaotisierten Kriegsgebieten des Nahen Ostens und Afrikas für dortige Selbstmordattentate rekrutieren lässt, dürften aus Rache und Lebensmüdigkeit leichtverständlicher psychomotiviert sein.

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Betreffend die Jugendlichen, die sich aus unserer Gesellschaft verabschiedeten und dem zeitweise militärisch erfolgreichen IS anschlossen, dürfte überwiegend entgegen aller Prahlerei wohl eher nicht das Selbstmord-Attentat größter Wunsch gewesen sein, sondern die naive Hoffnung auf ein Geschäftsmodell, sich einer Gesellschaft an die Spitze ballern zu können - und das noch im vermeintlichen Einklang mit Religion, von der sie sich nur dümmstes Zeug erzählen ließen.
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Und Konvertiten? Prinzipiell zwar nicht blöde, wenn man sich für Ideologisches nicht schon im Geburtskanal entscheidet, aber oft tun sich Konvertiten als Neuankömmlinge schwer und müssen sich besonders beweisen. Stehen deshalb recht schnell in der ersten Reihe freiwilliger Himmelfahrtskommandos.
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Sollten sich Möchtegern-Gotteskrieger in meinen Deutungen nicht wiederfinden, so können sie es gerne mit Missionieren probieren, denn wenn sie jegliches Denken nur mit ihresgleichen tun, dann wissen sie weniger, wem sie auf die Eier gehen möchten.
Zumindest aber müsste auffallen, dass es ausgerechnet nie Oberprediger sind, die in zerfetzter Version ins Paradies voraus zu gehen versuchen.
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Schlussendlich sei jedoch angemerkt, dass nahezu jeder Hordismus, jede Ideologie einschließlich der Religionen dazu neigt, Opfergängern maximierte Überzeugungen zu attestieren.

Drum hat Wahres, wenn G.K.Chesterton, Schriftsteller † 14. Juni 1936, sagt: "Der Mensch ist bereit, für jede Idee zu sterben, vorausgesetzt, dass ihm die Idee nicht ganz klar ist."

5.8.16

Schwindelige Thesen der "Truth-Bewegung"

Ob als Richter, Unternehmer, Patient oder Wähler usw. - jeder ist gut beraten, wenn man "Experten" nur beraten und nicht entscheiden lässt, zumal sich bei komplizierten Sachverhalten auch die Beratungsrichtungen mit jedem Berater vermehren - und viel "Ich-AG" im Spiele ist.

Darum mein Motto: Rat ist kein Diktat. Sondern muss den Entscheider (Richter, Unternehmer, Wähler usw.) überzeugen.

Beschaue ich mir die Einsturzphasen der WTC-Türme, dann folgende Thesen:

1. Beide Türme kollabieren exakt in den Ebenen der Flugzeugeinschläge. Bei beiden Türmen sind im Kollaps-Start sowohl die darüber liegende Struktur als auch die darunter liegende Struktur als erhalten zu erkennen.

2. Bei beiden Türmen bricht die obere Sektion in ihrer Struktur erhalten abwärts durch die Einschlagsebene und pulverisiert sich in der niederrauschenden Trümmerwolke, die schließlich das gesamte Geschehen umhüllt.

3. Wäre die Gebäude auf diversen Stockwerken gesprengt worden, so wäre solch Einsturzverlauf nur dann plausibel, wenn zuerst exakt die Einschlagstockwerke gesprengt worden wären, ansonsten hätten die Türme unter den Einschlagstockwerken wegsacken müssen. 4. Die kurz vor dem Einsturz "aufleuchtenden" Flecken werden von False-Flag-Theoretikern als Explosionen interpretiert. Mir scheinen es niedergehende Fassaden-Trümmerteile, die aus Alulegierung und Glas im Fall reflektierend "aufleuchten", während "Explosionen" andere Effekte bewirken würde.

5. Die "Explosionen im Foyer" betreffend würde ich vermuten, dass sich die außen herab stürzende Trümmerteile beim Aufprall aus solchen Höhen "explosionsartig" in alle Richtungen, so auch in das Foyer ausbreiteten.

6. Die angeblichen Sprengmeister stellt sich die "Truth-Bewegung" offenbar so rücksichtsvoll vor, dass sie die Gebäude nicht haben seitlich umfallen lassen und früher, als noch viel mehr Menschen drin waren.

"Aber bei Gebäude 7 ist es doch wohl klar, dass ..." - rein gar nichts wird im WTC 7 davon klarer, wenn die "Truth-Bewegung" von Thema zu Thema hoppelt, aber sich den Gegenargumenten nicht stellt.

30.9.11

Angriff mit einem Modellflugzeug auf das Pentagon vom FBI verhindert


Washington D. C. (Vereinigte Staaten), 30.09.2011 – In der Nähe von Boston im Bundesstaat Massachusetts wurde ein Mann festgenommen, der verdächtigt wird Anschläge auf das Pentagon und den Kongress geplant zu haben. Kurz vor seiner Festnahme am Mittwoch hatte der 26-jährige Rezwan Ferdaus von einem verdeckten FBI-Agenten ungefähr elf Kilogramm angeblichen Sprengstoffs, sechs AK-47 Kalaschnikow-Sturmgewehre und mehrere Handgranaten gekauft. Den Ermittlern zufolge wollte er Modellflugzeuge mit dem Sprengstoff beladen und sie in die zwei Washingtoner Behörden fliegen lassen, um sie dort zum explodieren zu bringen. Laut dem FBI plante er nach dem Angriff auf fliehende Menschen zu schießen.
Den Angaben zufolge wurde der diplomierte Physiker von Ermittlern überwacht, die sich vor ihm als Gleichgesinnte ausgegeben hatten. Von dem verkauften Sprengstoff sei keine Gefahr ausgegangen. Die "nötigen Komponenten" für die geplante Tat soll sich der Mann zwischen Mai und September bestellt haben, darunter das Modell.
Nachdem Rezwan Ferdaus eine Lieferung neuer Waffen bekam, griffen die Polizisten zu. Wie das US-Justizministerium mitteilte, bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr.
Außerdem wird Ferdaus vorgeworfen versucht zu haben, Material zum Bombenbau für Anschläge auf US-Soldaten im Irak weiterzuleiten. Die zuständige Staatsanwältin Carmen Ortiz sagte, dass er Mobiltelefone zu Zündern für das Terrornetzwerk al-Qaida umbauen wollte. Der Verdächtige solle seit langem schon „gewalttätige Akte“ gegen die USA geplant haben, so Ortiz.

27.12.09

Zum vereitelten Terroranschlag von Detroit

Nun stellte sich heraus, dass der eher zufällig gescheiterte Terroranschlag auf der im Landeanflug auf Detroit befindlichen Maschine hätte verhindert werden können, denn der Vater hatte die Sicherheitsbehörden zuvor auf die Radikalisierung seines Sohnes aufmerksam gemacht. Aber die Terrorverdächtigen-Dateien verzeichnen mittlerweile Millionen und verlieren an Effizienz.

Der Attentäter stammt aus wohlhabenden und möglicherweise ebenso korrupten Verhältnissen Nigerias, studierte in Großbritannien, mochte/konnte/wusste solch unverdientes Glück nicht durch Wohltat zu danken, sondern ließ es sich zum mörderischen Vorwurf gegen die Welt umdenken - und der Freitod des Selbstmordattentäters als Beweis für den vermeintlichen Altruismus, die vermeintliche Gottgefälligkeit.

Wenn ich Freunden, ob Ureinwohnern oder Migranten, sage: "Lasst Eure Kinder mit Euren Kriegen in Ruhe, denn sie werden Dinge tun, die Euch zu weit gehen", dann glauben mir manche nicht, obwohl es schon zahllose Beispiele gibt, denn es sind ihnen ihre Kriege zu wichtig, weil sie sich fortdauernd gedemütigt fühlen, aber so fühlt sich zu schnell, wer die Demut geringschätzt, die Ehre, nach der er verlangt, sich selbst schon zu wenig glaubt, so dass sie "erkämpft" werden müsste.

msr >> Diskussion

28.11.08

Zum Terroranschlag in Mumbai

Über 100 Menschen tot und gestern mit Schockminuten, als wir telefonisch den Hinweis erhielten, dass der Maler Norbert Bisky eine Ausstellung direkt benachbart zum überfallenen Hotel "Taj Mahal" hatte eröffnen wollen. Die Recherche klärte, dass er lebt.
So blieb persönliche Trauer erspart. Anderen nicht, wie schon bei den Terroranschlägen gegen Züge, Tempel, Moscheen und Kirchen, gegen Schulen und Märkte, aber solange es Inder traf, rüttelt es kaum bis zu uns. Nun richtete sich der Terror gegen Hotels, die Indien das Tor zur Welt sind, zur geschäftlichen Welt, einer Welt der Eitelkeit, die sich gemeinsam mit den Superreichen Indiens des Reichtums zwischen der himmelschreienden Armut nicht schämt.
Jeder weiß das, jeder weiß, dass es sich so nicht bewähren kann, dass es die Gesellschaften zerreißt, die Konfessionen und Nationen gegeneinander aufbringt, aber die Prahlerei mit den eigenen, inflationierten Ansprüchen geht weiter, mehr "Security", mehr Geheimdienst, mehr Sicherheitsglas, mehr "Krieg gegen den Terror" soll es richten. Und kann es nicht, sondern vergeudet nur noch mehr, was es für jede Gesellschaft an Bindeglied braucht - mehr Soziales, mehr Bildung und mehr Interessenausgleich.
Und wie geht die indische Regierung damit um? Der indische Premier beschuldigt ungenannte Nachbarstaaten der Drahtzieherei für die Attentate, als sei jemals überwunden worden, was Gandhi das Leben kostete, Indien in mehrere Staaten zerriss, stets eines der innenpolitischen Probleme war, zugleich ein Universalproblem mit den Horden, die sich gegeneinander verhetzen, mit jedem beliebigen Unterscheidungsmerkmal, um einen Vorteil zu erhaschen, der unter vernünftigen Verhältnissen nicht erhältlich wäre.
Und wenn es in den Kommentaren heißt, die Terrorakte seien "generalstabsmäßig" vorbereitet und durchgeführt worden?
Ganz große Sache? Es seien ca. zwanzig Terroristen gewesen. Mit Schlauchbooten. Und die Fotos zeigen blutjunge Täter, die sich kaum Hoffnungen gemacht haben werden, das Ding zu überleben: Eintagsrambos. Zielgerichtetes Morden, aber nicht annähernd perfektes Verbrechen, sondern die Einfach-Tour ins vermeintliche Paradies als Oscar für den eigenen Beitrag zur Hölle.
Wenn das "generalstabsmäßig" wäre, dann wären die Heere schwerer aufzustellen - und die Generäle wären Selbstmordattentäter. Ganz selten.
Die Dämonisierung des Terrorismus lenkt die Aufmerksamkeit von den Ursachen ab, und die Dämonisierer verblöden mitsamt den Völkern in ritualisierter Empörung.
-markus rabanus- >> Diskussion

27.8.08

BGH bestätigt Urteil gegen Terrorhelfer

Nr.158/2008 Urteil gegen Terrorhelfer rechtskräftig

Das Oberlandesgericht München hat den Angeklagten Farhad Kanabi Ahmad wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland in drei Fällen jeweils in Tateinheit mit einem nach dem Außenwirtschaftsgesetz strafbaren, bandenmäßig begangenen Verstoß gegen ein EG-Embargo sowie wegen Verabredung eines nach dem Außenwirtschaftsgesetz strafbaren, bandenmäßig begangenen Verstoßes gegen ein EG-Embargo in zwei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Der Angeklagte hatte im Jahr 2004 im Raum München Geld für die irakische Terrororganisation Jaish Ansar Al Sunna gesammelt und es in drei Fällen einem Mitglied dieser Organisation zukommen lassen; in den weiteren Fällen kam es nicht zur Übergabe des Geldes bzw. konnte das Oberlandesgericht die Weitergabe nicht mit der notwendigen Sicherheit feststellen.

Der 3. Strafsenat hat die Revision des Angeklagten verworfen. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Beschluss vom 12. August 2008 - 3 StR 110/08
Oberlandesgericht München - Urteil vom 9. Juli 2007 - 6 St 1/06
Karlsruhe, den 27. August 2008

18.9.07

Jung kündigt Verfassungsbruch an

Unter http://justizwoche.blogspot.com/2006_02_01_archive.html findet sich die Presseerklärung des Bundesverfassungsgerichts dokumentiert, warum der Abschuss entführter Passagierflugzeuge mit der Verfassung unvereinbar ist.
Darin heißt es u.a.: "Unter der Geltung des Art. 1 Abs. 1 GG (Menschenwürdegarantie) ist es schlechterdings unvorstellbar, auf der Grundlage einer gesetzlichen Ermächtigung unschuldige Menschen, die sich in einer derart hilflosenLage befinden, vorsätzlich zu töten."

Die Entscheidung des höchsten Gerichts Deutschlands berücksichtigt alle Fallkonstellationen, die von Jung für seine Abschussforderung geltend gemacht werden. Da bleibt keine Regelungslücke, die einem Handeln im Wege des "übergesetzlichen Notstandes" Raum lassen.

Dass der Bundesverteidigungsminister behauptet, die höchstrichterlich vollständig logisch gezogene Grundrechtsgrenze im Wege einer Verfassungsänderung oder auch ohne Verfassungsänderung im Wege des "übergesetzlichen Notstandes" übertreten zu dürfen, ist von einer beispiellosen Dreistigkeit - zumindest für die deutsche Nachkriegsgeschichte.

Wenn Jung glaubt, dass er sein Amt nicht auf dem Boden der Verfassung führen kann, dann muss er zurücktreten.
Wenn Jung glaubt, dass er sein Amt gegen die Verfassung führen dürfe, dann muss er abgesetzt werden.

Vorrangig die Bundeskanzlerin steht in der Pflicht, die Situation zu klären. Tut sie das nicht, müssen die anderen Verfassungsorgane gegen die Bundesregierung Klage erheben.

-sven-

Diskussion >> http://52931.rapidforum.com/topic=100170997116

14.9.07

Messerstecher gefasst

Die Polizei fasste am gestrigen Abend den Mann, der vor einer Woche in Frankfurt a.M. einen 42-jährigen Rabbiner mit einem Taschenmesserstich in den Bauch verletzt hatte. Der 22-jährige Täter stammt aus Afghansitan, gestand die Tat und versucht es mit Notwehr-Ausreden, denn er habe sich dem Rabbiner im Streit körperlich unterlegen gefühlt gehabt und deshalb zum Messer gegriffen. - Äußerst schlechte Idee. Nun würde mich interessieren, wie lange er in Deutschland lebt, ob er eine Schule besuchte - und warum er nicht lernte, dass in Zivilgesellschaften Streitigkeiten gewaltlos, insbesondere unbewaffnet auszutragen sind.

Aber die Weltstimmung ist polarisiert genug, dass einige glauben: "Solange die sogenannten Zivilgesellschaften ihre Streitigkeiten mit den überhaupt schlimmsten Waffen austragen, werde ich meine Streitigkeiten mit dem Taschenmesser regeln dürfen."

Wer Unrecht kennt, tut gut, wenn er es benennt und hemmt, aber nicht, wenn er Unrecht durch eigenes Unrecht vermehrt.

-sven-

Diskussion >> http://52931.rapidforum.com/topic=100171022722

7.8.07

Rückblick: Geiselnahme von Beslan

Neues Video belastet russische Armee

Beslan (Russland), 02.08.2007 – Zu der am 1. bis 3. September 2004 stattgefundenen Geiselnahme von Beslan, bei der etwa 331 Menschen, darunter 186 Kinder, ums Leben gekommen waren, ist ein neues Beweisvideo aufgetaucht, das die russischen Sicherheitskräfte schwer belastet. Das Video soll laut „Nowaja Gaseta“ von einem Mitarbeiter der nordossetischen Staatsanwaltschaft stammen und war auf mysteriöse Weise nach dem Massaker verschwunden. Nun soll es anonym der Organisation „Mütter von Beslan“ zugespielt und auf deren Internetpräsenz veröffentlicht worden sein. Demnach seien die ersten Detonationen nicht von den Geiselnehmern, sondern von der russischen Armee ausgelöst worden, die mit Granatwerfern und Flammenwerfern die Schule beschossen hatten, in der sich seit drei Tagen Bewaffnete, die Verbindungen zu tschetschenischen Separatisten gehabt haben sollen, mit mehreren hundert Geiseln befanden. Auch die Sporthalle, in der später mehr als 100 Leichen mit einem thermischen Schock als Todesursache geborgen wurden, ist laut dem Video durch den Einsatz von schweren Waffen durch russische Sicherheitskräfte in Brand geraten. Die Vorsitzende der „Mütter von Beslan“, Susanna Dudijewa, fragte, warum auf eine Sporthalle gefeuert wurde, in der sich Kinder befanden. Bereits am Abend des 3. September 2004 gaben zwei Minenexperten gegenüber der russischen Armee an, dass die Löcher in den Wänden nicht durch innere Explosionen verursacht worden sein konnten. In einer unabhängigen Untersuchung kam ein Abgeordneter des russischen Parlaments zum gleichen Ergebnis. Er machte Geheimdienst und Armee für den Brand verantwortlich. Die „Nowaja Gaseta“ berichtete auch, dass der Chef der Sondereingreiftruppe des Geheimdienstes FSB die Feuerwehr mehr als zwei Stunden lang behindert habe. Noch am 3. September 2004 wurden materielle Beweise für den Einsatz schwerer Waffen sichergestellt. Den Ermittlern wirft die Zeitung vor, die Wahrheit seit drei Jahren zu leugnen. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Der einzige überlebende Geiselnehmer wurde wegen Mordes von einem russischen Gericht zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Verantwortliche bei den Behörden wurden bislang nicht belangt. Im Mai gingen drei Polizisten straffrei aus, denen fahrlässiges Verhalten beim Einsatz vorgeworfen worden war.

Quelle >> http://de.wikinews.org

KOMMENTAR

Ich erinnere mich an die Fernsehbilder, an das Chaos bei der Erstürmung und die Flucht der Geiseln, unter die sich auch Geiselnehmer mischen konnten, wodurch es zu Lynchszenen kam. Obwohl genügend Zeit gewesen wäre, das Gebiet umfassend zu organisieren.

Ich erinnere mich an die Notdürftigkeit der Opferverpflegung durch Zivilisten, obwohl genügend Zeit gewesen wäre, mobile Sanitärstationen zu errichten.Ich erinnere mich an Bilder von aus der Ferne anrückenden Feuerwehren, die längst unmittelbar am Ort hätten stationiert sein müssen, denn die Geiselnehmer hatten von Anbeginn mit Éxplosionen gedroht.

Es war ein totales Versagen der Behörden bzw. der dortigen politischen Machthaber inklusive Putin, wie sich das Ding abspielte. Dass sich nun Beweise finden, wonach die ersten Explosionen seitens der Armee initiiert wurden, erhärtet den Schuldvorwurf totaler Desorganisation, die nur mit Desinteresse an den Opferschicksalen erklärbar ist. Putin und seine Militärs wollten wieder mal durch Stärke brillieren. Wie bei der Erstürmung des Moskauer Theaters. Das nahm keine Rücksicht auf die Menschen, von denen sie gewählt sein wollen und deren Schutz ihre Pflicht gewesen wäre. Die damalige Berichterstattung war durch ausländische TV-Sender zwar makaber, doch zugleich immerhin so umfänglich, dass es lohnen würde, die Vorgänge anhand des vielen Materials gründlich zu analysieren und darauf Politiker in die Verantwortung zu nehmen. Wenn schon nicht juristisch, so jedoch wenigstens publizistisch. Wie gnädig/ungnädig die Terroristen gegenüber den Geiseln waren, lässt sich nur in Bezug darauf beurteilen, dass sie überhaupt Kinder für ihre politischen Ziele instrumentalisierten. Aber die Eskalation und das Schicksal in Detonationen und Kugelhagel, der fehlenden medizinischen Versorgung und Todesopfer lassen auf die Brutalität der zur Terrorbekämpfung eingesetzten Kräfte schließen.

-msr-

16.5.07

BGH zur Terrorgruppen-Werbung

StGB § 129 a Abs. 5

Eine Tathandlung, die sich als Werben um Mitglieder oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung darstellt, ist grundsätzlich keine Unterstützung dieser Vereinigung.

BGH, Beschl. vom 16. Mai 2007 - AK 6/07 und StB 3/07 - Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs

20.12.05

Solidarität mit einem Terroristen

Die Solidarität mit Freunden ist Kunst der Einfachen.
Die Rechtswahrung für den Feind ist Kunst der Friedenschaffenden.

./.

Ein jordanische Militärgericht verurteilte am gestrigen Sonntag in Abwesenheit der Angeklagten den Terroristenführer Abu Mussab al Sarkawi und zwei weitere Männer zum Tode. Tatvorwurf war ein fehlgeschlagener Selbstmordanschlag im Vorjahr.

Positiv an dem Urteil: Gegen die Schuldsprüche können Rechtsmittel eingelegt werden. Das Todesurteil ist dennoch aus Prinzip abzulehnen, weil es das Recht des Staates behauptet, einen Menschen ohne Notwehrsituation töten zu dürfen.

Unrecht gegen Verbrecher ist und bleibt Unrecht. Der Rechtsstaat darf nicht unrecht handeln.

Deshalb ist auch mit dem Verbrecher Solidarität zu üben, wenn ihm Unrecht widerfahren soll.

-sven- >> Diskussion

15.11.05

Antiterror-Folter?

Folter und die "Neue Nachdenklichkeit"

Der US-Senat sprach sich kürzlich mit großer Mehrheit für Folterverbot aus, aber das Weiße Haus erwägt ein Veto einzulegen und schickte Herrn Hadley in die Pressekonferenz.

Stephen Hadley ist "Nationaler Sicherheitsberater" und leitete sein Referat mit der Vermittlung der für ihn womöglich überraschenden Erkenntnis ein, dass sich Politik in schwierigen Situationen bewähren müsse:

"Es sind Fälle denkbar, in denen die US-Regierung vor dem schwierigen Dilemma stehe, einerseits ihrer Verantwortung zum Schutz der Bürger nachzukommen und andererseits innerhalb der Grenzen des Gesetzes zu bleiben."

Tja, Herr Hadley, dann denken Sie mal drüber nach!

Und Hadley versucht es mit einem Beispielszenario:

"Was wäre geschehen, wenn wir am 7. September 2001 einen der Flugzeugattentäter geschnappt hätten und gewusst hätten, dass innerhalb von vier Tagen ein verheerender Angriff auf die Vereinigten Staaten bevorsteht?"

Was der Berater nun anraten würde und welche Gesetzeserlaubnisse er dafür wünscht, ließ der Berater offen. Fingernagel-Entfernung?

Indes wurde bekannt, dass es im Vorfeld des tatsächlichen 11.9. zahlreiche Terrorhinweise gab, die unsere US-Regierung leichtsinnig ignorierte.

-sven- >>> DISKUSSION

Piraterie als Terrorismus

Die seit mehr als 300 Jahren auf Seefahrt-Risiken spezialisierte Llody's of London will Piratenangriffe auf hoher See künftig als Terrorakte einstufen und ohne spezielle Tourgenehmigung nicht mehr als mitversichert ansehen.

Kabul: Bundeswehrsoldat tot

Durch ein Selbstmordattentat in der afghanischen Hauptstadt Kabul verlor ein Bundeswehrsoldat sein leben. Wenige Stunden später wurden eine Frau und ihr Kind durch ein weiteres Attentat getötet. Ebenfalls in Kabul.

4.10.05

Schizophrene Antiterror-Politik

Irak und Algerien - zwei Staaten, aber ähnliche Probleme. Während das irakische Parlament heute drakonische Strafgesetze gegen Terroristen beschloss, trat heute in Algerien eine Amnestie in Kraft, um die Gewalt einzudämmen.

14.9.05

Die Selbstjustizler

Mindesten 73 Tote, mindestens 100 Verletzte. Bei einem Selbstmordattentat in Bagdad.

Der Selbstjustizler - Allah müsste sich seiner erbarmen, denn die Angehörigen der Opfer könnten das nicht - fuhr mitten in eine Menschenansammlung und vollbrachte, was ihn anderen Verblendeten zum Helden macht.

-sven-

Die Meldungen 10 Minuten später: Nun über 100 Tote. Die Heldentat immer größer.

13.9.05

Die Panikmacher

Unions-Fraktionsvize Wolfgang Schäuble (CDU) behauptet, dass die Deutschen im Ländervergleich mit den USA usw. zu wenig Angst vor Terrorismus hätten:

Während sich satte 71 Prozent der US-Bürger vor dem Terrorismus fürchten und immerhin noch 51 Prozent der Europäer bedroht fühlen, würden nur 39 Prozent der Deutschen vom Terror bibbern.Hieraus schlussfolgert der CDU-Alles-Experte, dass es "Versäumnisse bei der Aufklärung und Vorsorge" gebe.

Panikmache als Vorsorge?

Dann sollten sie doch bitte nicht mehr vom "Krieg gegen den Terrorismus" quatschen, denn "Terrorismus" bedeutet immerhin "Schreckensverbreitung" - und wenn die Union-Politiker nun ebenfalls Angstverbreitung treiben wollen, dann betreiben sie das Marketing für die Al Kaida.

Schützenhilfe bekommt Terrormacher Bin Laden auch von Herrn CSU-Innenminister Beckstein, wenn er behauptet, dass es in Deutschland "3.000 bis 5.000 gewaltbereite Islamisten" gebe und mit solchen Mutmaßungen nichts anderes bewirkt als das nebulierendes Misstrauen der Misstrauen der Mehrheitsgesellschaft gegenüber islamischen Minderheiten, also die Vertiefung von kulturellen Gräben, also die Förderung von Parallelgesellschaften.

Beckstein & Co. haben riesige Apparate, um gegen terrorverdächtige Leute vorzugehen, aber wer die Hysterie vergrößert und die Gesellschaft spaltet, dem werden die Apparate nie groß genug sein können, denn falsche Politik bereitet dem Terrorismus den Boden.

-sven- >>>DISKUSSION

24.7.05

Terroranschläge in Sharm El-Sheikh

Bundesminister Fischer verurteilt Terroranschläge in Sharm El-Sheikh

Anlässlich der Bombenanschläge im ägyptischen SharmEl-Sheikh, bei denen in der Nacht zahlreiche Menschen getötetoder verletzt wurden, erklärte Bundesaußenminister JoschkaFischer heute (23.07): "Die Bundesregierung verurteilt die Anschläge von Sharm El-Sheikh auf das Schärfste.
Wieder hat der Terror aufbesonders perfide und grausame Art und Weise zugeschlagen. Den Betroffenen und ihren Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl. Den vielen Verletzten wünschen wir baldige Genesung. Die mörderischen Anschläge von Sharm El-Sheikh haben ausländische Urlauber genauso getroffen wie Ägypter. In ihrem blinden und fanatischen Hass wollen die Terroristen Angst und Schrecken an die Stelle von friedlichem Zusammenleben und Menschlichkeit setzten. Diese Rechnung darf nicht aufgehen. Wir werden in unserem gemeinsamen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus und für unsere Werte von Freiheit und Toleranz nicht nachlassen. Wir werden uns dem Terror nicht beugen."

"Die Deutsche Botschaft in Kairo hat noch in der Nacht einenKrisenstab eingerichtet und zur Betreuung möglicher deutscher Betroffenen ein Krisenteam nach Scharm El-Sheikh entsandt.
Die Botschaft steht kontinuierlich in engem Kontakt mit denägyptischen Behörden.In Berlin wurde das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes personell verstärkt; es koordiniert seine Arbeit mit den deutschen Reiseveranstaltern.
Bisher gibt es keine Kenntnis über deutsche Staatsangehörigeunter den Opfern, allerdings laufen die Aufklärungsarbeiten noch.

Presseerklärung des AA v. 23.07.05

KOMMENTAR

Auftragende Sprüche wie "Wir werden uns dem Terrorismus nicht beugen." setzen entweder eine Kritik an den Forderungen der Terroristen voraus oder sind überflüssig.

Da jedoch der "Krieg gegen den Terror" mit den Mitteln tatsächlichen Krieges und der Besatzung eher die Gewalt eskaliert und die Anarchie zur Folge hat, kann ein bundesdeutsches Antiterror-Statement nicht gleichlautend sein mit solchen von Bush und Blair.

Richtiger wäre eine schlichte Beileidserklärgung gewesen, verbunden mit dem nüchternen Wunsch nach einer möglichst raschen Ergreifung der Täter durch die Polizei.

- Sven -

23.7.05

Bombenanschläge in Sharm El-Sheikh

Sharm El-Sheikh (Ägypten), 23.07.2005 – Bei mehreren Explosionen im ägyptischen Badeort Sharm El-Sheikh sind in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 2005 laut offiziellen Angaben mindestens 88 Menschen getötet und über 200 verletzt worden.

Die erste Explosion ereignete sich kurz nach 1:00 Uhr Ortszeit nahe des alten Marktes von Sharm El-Sheikh, einer von zahlreichen Touristen besuchten Gegend. Etwa eine Viertelstunde später gab es weitere Detonationen an der etwa sechs Kilometer entfernten, von zahlreichen Hotels gesäumten Naama-Bucht. Dort sollen zwei Hotels und ein von Urlaubern frequentierter Markt getroffen worden sein. Offenbar explodierten die Sprengsätze in geparkten Autos. Laut Augenzeugenberichten soll ein Vier-Sterne-Hotel schwer beschädigt worden sein. Die Explosionen waren noch in großer Entfernung zu hören, was auf eine sehr hohe Sprengkraft schließen lässt.

Nach Angaben der ägyptischen Polizei sind unter anderem Menschen aus Ägypten, Großbritannien, Katar, Kuwait und den Niederlanden unter den Opfern. Laut Gerhard Schröder sind auch Deutsche unter den Verletzten. Schweizer Opfer sind nach Angaben des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten keine zu beklagen. Nach Angaben des Vizepräsidenten der Österreichisch-Ägyptischen Gesellschaft sind keine Österreicher unter den Opfern.